Meine persönliche Begegnung mit dem Wunderbrot
In renommierten Bioläden stößt man auf die Brotbackmischung „Wunderbrød“, die laut einiger Kundenmeinungen, die ich während meiner Zeit als Bioladen-Mitarbeiterin sammelte, als bestes Brot der Welt gilt. Obwohl ich generell skeptisch gegenüber Backmischungen bin, selbst wenn sie Bio-Qualität haben, enthüllte ein Blick auf die Zutatenliste, dass dieses Brot fast ausschließlich aus Kernen und Saaten – also ganz naturbelassenen Zutaten – besteht. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Leinsamen in der Mischung schon geschrotet sind, was die wertvollen Omega-3-Fettsäuren vor der Teigbereitung inaktiviert.
Bei den Getreidesorten setzt die Mischung auf Hafer und Hirse in Flockenform. Ich habe mich jedoch entschieden, ausschließlich Hafer zu verwenden, da das Flocken von Hirse mit meinem heimischen Gerät mühsam ist. Erstaunlicherweise kommt das Brot ganz ohne Hefe oder andere Backtriebmittel aus, was zu seiner kompakten, aber keineswegs festen Konsistenz führt.
Bereits nach meinem ersten Backversuch kann ich bestätigen, dass es ein außergewöhnlich köstliches Brot ist, vorausgesetzt, man ist ein Fan von Nüssen und Kernen.
Die Zubereitung des Wunderbrots ist denkbar einfach. Wichtig ist, dem Teig Zeit zur Ruhe zu geben, um das Brot bekömmlicher zu machen und die Vitalstoffe der Saaten zu optimieren. Ich bereite den Teig daher abends vor und backe das Brot am nächsten Morgen. Die größte Herausforderung ist Geduld: Das Brot muss vollständig abkühlen, bevor es angeschnitten wird, um Krümel zu vermeiden – eine Erfahrung, die ich selbst gemacht habe.😉
Wunderbrot – Brot backen ohne Mehl und Hefe
Zutaten
150 g Hafer, frisch geflockt (alternativ: Haferflocken aus dem Handel)
200 g Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, Haselnüsse (grob gehackt) in beliebigem Verhältnis
100 g Leinsaat, ganz oder im Mixer kurz angeschrotet (erst kurz vor der Verarbeitung!)
20 g Chiasamen
20 g Flohsamenschalen
5 g naturbelassenes Salz
20 g milder Honig
30 g Kokosöl oder Bio-Bratöl (das ist unraffiniert)
360 ml warmes Wasser (ca. Körpertemperatur)
So geht’s
- Zuerst werden alle trockenen Zutaten (Saaten, Nüsse, Kerne, Flohsamenschalen und Salz) gründlich in einer Schüssel gemischt.
- Jetzt kommen, Öl, Honig und Wasser dazu.
- Alles wird mit den Händen ca. 5 min gründlich verknetet, bis ein recht fester Teig entstanden ist.
- Den Teig zugedeckt über Nacht – mindestens aber 5 Stunden – ruhen lassen.
- Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Backpapier für eine kleine Kastenform (25 cm) so zurechtschneiden, dass das Papier zu beiden langen Seiten einige cm über die Form ragt. Dazu einfach an einen Bogen Backpapier in entsprechender Breite einen Streifen abschneiden. Diesen schmalen Streifen zunächst längs in die Kastenform legen. Darüber den breiten Streifen quer legen, damit das Brot später unter zu Hilfenahme dieses Backpapier-Bettes aus der Form gehoben werden kann.
- Den Teig in die Form füllen.
- Das Brot auf der unteren mittleren Schiene zunächst bei 180 °C 30 min backen.
- Ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Die Backform nach 30 min aus dem Ofen holen und das Brot mit Hilfe des Backpapiers aus der Form heben und auf das Backblech stürzen – also mit der Unterseite nach oben zeigend.
- Das Brot im Ofen weitere 40 min bei 200 °C fertig backen.
- Brot aus dem Ofen holen, auf ein Rost stürzen und komplett (!) auskühlen lassen.
- Wichtig: das Brot muss vor dem Anschneiden komplett ausgekühlt sein!
Hinweise und Tipps
- Du kannst den Teig auch dünn auf einem Backblech ausstreichen und dann in ca. 30 min knusprig backen (wird erst nach dem Auskühlen richtig fest). Damit erhältst du das original norwegische Wunderbrød – ähnlich einem Knäckebrot.
- Wusstest du, dass Nüsse, Samen und Kerne eine richtig große Quelle an Vitalstoffen sind?
Mehr dazu kannst du in meinem Beitrag Nüsse, Mandeln, Kerne & Saaten nachlesen.
Lass es dir schmecken!