Saisonalität leben – Warum die Jahreszeiten unsere Ernährung und Bewegung bestimmen

Frühling macht uns leichtfüßig, der Sommer treibt uns nach draußen, im Herbst werden wir ruhiger und im Winter zieht es uns nach innen. Diese natürlichen Schwankungen sind tief in uns verankert und spiegeln den Rhythmus der Jahreszeiten wider, dem unsere Vorfahren ganz selbstverständlich folgten. Sie aßen, was gerade wuchs, bewegten sich so, wie es die Natur vorgab, und gönnten sich Ruhe, wenn die Tage kürzer wurden. Heute leben wir in einer Welt der Dauerverfügbarkeit: Erdbeeren im Januar, Fitnessstudio bei jedem Wetter, Supplements für jede Lebenslage. Was auf den ersten Blick nach Freiheit klingt, raubt uns ein wertvolles Stück Verbundenheit mit den natürlichen Zyklen. Doch genau diese Verbundenheit ist der Schlüssel, um im Einklang mit uns selbst gesund zu bleiben.
Bild von Jenny

Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Frühling: Entgiften und Leichtigkeit tanken

Wenn die Natur erwacht, erwachen auch wir. Nach den dunklen Wintermonaten, in denen unser Körper eher auf Sparflamme läuft, sehnen wir uns nach Frische und Klarheit. Kein Wunder, dass genau jetzt die Lust auf leichte, grüne Lebensmittel wächst. Der Frühling schenkt uns reichlich davon: zarte Wildkräuter wie Bärlauch, Löwenzahn oder Giersch, aber auch Spargel, Spinat und Radieschen. Sie sind nicht nur vitalstoffreich, sondern unterstützen auch Leber und Nieren bei der Entgiftung. So gereinigt, können wir uns frisch fühlen, wie der Frühling selbst.

Auch in der Bewegung heißt es jetzt, sanft in die Aktivität zurückfinden. Längere Spaziergänge oder leichte Wanderungen durch die aufblühende Natur, Yogaübungen, die den Kreislauf anregen, helfen, den Körper auf Touren zu bringen, ohne ihn zu überlasten. Wichtig ist vor allem, draußen zu sein, Sonne zu tanken und sich vom aufblühenden Leben mitreißen zu lassen.

Sommer: Energie, Sonne und Lebenskraft

Im Sommer pulsiert das Leben. Die Tage sind lang, die Sonne schenkt uns Wärme und Energie, und unser Körper läuft auf Hochtouren. Jetzt darf es leicht, frisch, saftig und bunt auf deinem Teller zugehen: knackige Salate, frisches Obst, Beeren, Gurken, Tomaten – alles, was reich an Wasser, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Diese Lebensmittel kühlen uns, hydratisieren und versorgen uns optimal, ohne den Verdauungstrakt zu belasten.

Auch die Bewegung passt sich dem Rhythmus an. Wir sind aktiver, leistungsfähiger und haben Lust, uns zu verausgaben. Längere Radtouren, ausgedehnte Wanderungen, Schwimmen im See oder Joggen in den frühen Morgenstunden … Der Sommer lädt dazu ein, unseren Körper zu fordern und dabei gleichzeitig Freude an der Fülle der Natur zu erleben. Wichtig ist nur, auf den Flüssigkeitshaushalt zu achten und die Mittagshitze zu meiden. Dein Kreislauf dankt es dir.

Herbst: Stärken und Vorräte anlegen

Der Herbst bringt uns zur Ruhe. Die Natur zieht sich langsam zurück, die Farben werden erdiger, die Tage kürzer. Und unser Körper folgt diesem Takt. Jetzt ist die Zeit, um unsere Kräfte zu bündeln und Reserven aufzubauen. Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete oder Pastinaken, Kürbis, Nüsse und Hülsenfrüchte liefern uns reichlich Energie und Mineralstoffe, die uns stabil durch die kälteren Monate tragen. Diese Lebensmittel sind gehaltvoller, wärmend und stärken unser Immunsystem – genau das, was wir jetzt brauchen.

Auch die Bewegung verändert sich. Statt sommerlicher Ausdauerleistungen steht nun Kräftigung im Vordergrund. Ein moderates Krafttraining, Gymnastikübungen oder regelmäßige Spaziergänge im kühlen, klaren Herbstwind stärken Muskeln und Abwehrkräfte. Besonders wertvoll sind Aktivitäten im Wald. Das Einatmen der ätherischen Öle wirkt beruhigend und immunstärkend zugleich. Der Herbst lehrt uns, dass es nicht immer um Höchstleistungen geht, sondern um Stabilität und innere Balance.

Winter: Reduktion und Konzentration

Im Winter kehrt die Natur in die Stille zurück und unser Körper tut es ihr gleich. Unser Energieverbrauch sinkt, wir bewegen uns weniger, und das Bedürfnis nach Ruhe wächst. Genau deshalb ist es sinnvoll, auch die Ernährung anzupassen: weniger essen, dafür gezielt das Richtige. Regionales Wintergemüse wie Grünkohl, Rosenkohl, Wirsing, Rote Bete oder Pastinaken steckt voller konzentrierter Vitalstoffe, die in optimaler Kombination vorliegen und vom Körper leicht verwertet werden können. Sie wärmen uns von innen, stärken das Immunsystem und entlasten den Verdauungstrakt.

Viele Menschen greifen in dieser Zeit zu Nahrungsergänzungsmitteln, aus Sorge, es könnte an Nährstoffen fehlen. Doch oft sind diese Präparate eher eine Belastung für den Organismus, weil sie isoliert, schwer verwertbar und manchmal sogar kontraproduktiv sind. Wer auf saisonale Vielfalt setzt, bekommt genau das, was der Körper braucht – und zwar in einer Form, die er kennt und nutzen kann.

Auch in der Bewegung gilt im Winter: Weniger ist mehr. Spaziergänge im Freien, Atemübungen oder sanftes Dehnen sind ideal, um den Kreislauf in Schwung zu halten, ohne den Körper zu überfordern. Das Licht der Wintersonne – so spärlich es auch sein mag – unterstützt zudem den Vitamin-D-Haushalt. Wichtig ist vor allem, sich nicht völlig einzuigeln, sondern den Rhythmus von Aktivität und Rückzug bewusst zu leben.

Warum Nahrungsergänzungsmittel keine Lösung sind

Wenn die Tage kürzer werden und die Regale in Apotheken und Drogerien voller Vitaminpräparate stehen, entsteht leicht das Gefühl: „Das brauche ich jetzt, sonst fehlt meinem Körper etwas.“ Doch das ist ein Trugschluss. Nahrungsergänzungsmittel bestehen meist aus isolierten Stoffen, die der Körper so in der Natur gar nicht kennt. Er muss sie mühsam verarbeiten, was oft eher zur Belastung wird als zur Unterstützung.

Die Natur ist da klüger. Ein Kopf Wirsing, ein Teller Grünkohl und fermentiertes Gemüse liefern Vitalstoffe nicht nur in ausreichender Menge, sondern auch in einer Kombination, die unser Organismus optimal verwerten kann. Faserstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralien wirken im Zusammenspiel – etwas, das keine Kapsel nachahmen kann.

Natürlich gibt es Situationen, in denen ein gezielter Ausgleich sinnvoll sein kann, zum Beispiel bei schweren Erkrankungen oder besonderen Lebensumständen. Doch für gesunde Menschen gilt: Wer sich saisonal, frisch und regional ernährt, deckt seinen Bedarf zuverlässig ab. Statt den Körper mit künstlichen Zusätzen zu überladen, lohnt es sich, auf die Einfachheit der Natur zu vertrauen.

So lebst du im Einklang mit den Jahreszeiten – praktische Tipps

Den Rhythmus der Natur zu leben, klingt zunächst nach einer großen Umstellung. In Wahrheit bedeutet es oft nur kleine Veränderungen im Alltag. Hier ein paar einfache Impulse, die sofort umsetzbar sind:

  • Regional einkaufen: Wochenmärkte oder Hofläden bieten saisonale Lebensmittel in bester Qualität. Ein Blick in den Einkaufskorb zeig, das du im richtigen Rhythmus bist.

  • Saisonale Rezepte ausprobieren: Im Winter einen deftigen Grünkohleintopf, im Sommer einen bunten Tomatensalat! So kommt Abwechslung ganz von allein auf den Tisch.

  • Rausgehen, egal bei welchem Wetter: 20 Minuten Spaziergang täglich – auch an grauen Tagen und am besten gleich morgens – wirken wie Medizin für Körper und Seele und bringen dich in den richtigen Rhythmus.

  • Bewegung anpassen: Im Sommer gerne intensiver, im Winter ruhiger. Dein Körper wird es dir danken.

  • Ruhepausen einplanen: Gerade im Winter sind kleine Rückzugsmomente wichtig. Sie unterstützen nicht nur das Immunsystem, sondern auch die innere Balance und fördern Kreativität.

Das Entscheidende ist nicht Perfektion, sondern Bewusstsein. Wenn du beginnst, dich an den Jahreszeiten zu orientieren, wirst du schnell merken, wie sehr deine Vitalität gestärkt wird.

Fazit: Zurück zur Einfachheit

Die Jahreszeiten schenken uns einen natürlichen Rhythmus, der uns Orientierung gibt. Wir müssen nur wieder lernen, ihm zuzuhören. Wenn wir uns im Frühling von Leichtigkeit tragen lassen, im Sommer voller Energie leben, im Herbst unsere Kräfte bündeln und im Winter bewusst reduzieren, entsteht ein Gleichgewicht, das kein Nahrungsergänzungsmittel ersetzen kann. Gesundheit liegt nicht in einer Pille, sondern in der Art, wie wir essen, uns bewegen und leben.

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Vielleicht ist es genau diese Einfachheit, die uns heute so kostbar erscheint: Weniger konsumieren, mehr wahrnehmen. Weniger suchen, mehr vertrauen. Die Natur stellt uns zur richtigen Zeit das Richtige bereit, und unser Körper weiß, wie er damit umgehen soll.

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