Zwei Namen – eine Methode? Warum heißt es „Fasten nach Buchinger & Lützner?“

Beim klassischen Fasten mit Wasser, Tee, Brühe und etwas Obst-Gemüse-Saft handelt es sich um das "Fasten nach Buchinger und Lützner". Manchmal wird es auch als "Fasten nach Lützner" oder "Fasten nach Buchinger" bezeichnet. In diesem Beitrag wird erläutert, was die beiden Methoden gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden.
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Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Otto Buchinger

Dr. Otto Buchinger war ein deutscher Arzt, der von 1878 bis 1966 lebte.
Er selbst litt unter Rheuma und heilte es durch eine mehrwöchige Fastenkur, bei der er nur Wasser, Gemüsebrühe, frisch gepressten Gemüsesaft und gelegentlich etwas Honig zu sich nahm. Nach diesem Erfolg widmete er sich hauptsächlich der Naturheilkunde und gründete 1820 eine eigene Fastenklinik in Witzhausen, die später nach Bad Pyrmont umzog und heute noch in dritter Generation betrieben wird.
Buchinger veröffentlichte die Fastenheilmethode in Schriften, die sich hauptsächlich an Ärzte und medizinisches Personal richteten. Er führte Fastenkuren an sich selbst und bei seinen Patienten nur unter ärztlicher Aufsicht durch.

Hellmut Lützner

Dr. Hellmut Lützner, auch ein deutscher Arzt, wurde 1928 geboren und ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags lebendige 91 Jahre alt.
Bereits in seiner Jugend heilte Lützner seine Neurodermitis mit derselben Fastenmethode wie Buchinger, in einem Selbstversuch ohne ärztliche Aufsicht. Die Erfahrung, dass Krankheiten auf natürliche Weise durch Selbstverantwortung und einen gesunden Lebensstil geheilt werden können, führte ihn auf den Weg zum Arzt für Naturheilverfahren. Es war Lützner wichtig, dass möglichst viele Menschen diese einfache Heilmethode auch außerhalb von Kliniken anwenden können. Außerdem wies Lützner immer wieder auf die präventive Wirkung des Fastens hin.
Er sorgte dafür, dass das Wissen über das Heilfasten auch in die „nicht-medizinische Bevölkerung“ gelangte.
Im Jahr 1978 gründete Lützner die Deutsche Fastenakademie e.V., die seitdem auch Fastenleiter und Fastenleiterinnen aus dem nicht-medizinischen Bereich ausbildet.

Die Gemeinsamkeiten beider Methoden

Lützner hat die Methode von Otto Buchinger fast 1:1 übernommen. Neben Wasser und ungesüßten Kräutertees werden bei beiden Fastenmethoden frisch gepresste Säfte und Gemüsebrühe hinzugefügt. Die begleitenden Maßnahmen, die einen entscheidenden Unterschied zu einer Hungerkur ausmachen, sind bei beiden Methoden dieselben und bestehen hauptsächlich aus: gründlicher Darmreinigung mit Glaubersalz, Dickdarmreinigungen mit Einläufen ab dem 3. Fastentag, Leberwickeln, viel Bewegung an frischer Luft, Kneipp-Maßnahmen, Mundpflege, Hautpflege und Wärmeanwendungen.
Beiden Ärzten ist die richtige Lebensführung und Ernährungsweise nach dem Fasten ein Anliegen.

Unterschiede in den Methoden

Die Lützner-Methode umfasst 5 Fastentage und 3 bis 6 Aufbautage, die für die meisten Menschen auch ohne medizinische Überwachung zumutbar sind, mit Ausnahmen wie Diabetikern, schwer krebskranken Patienten, Personen mit Psychosen und Magersucht. Eine klinische Überwachung ist nicht erforderlich, daher kann das Lützner-Fasten nach angemessener Vorbereitung eigenverantwortlich zu Hause oder unter Anleitung eines nicht-medizinischen Fastenleiters durchgeführt werden.

Beim Buchinger-Fasten wird der Fastenzeitraum individuell festgelegt und kann je nach klinischen Befunden angepasst werden. Der Zeitraum erstreckt sich oft über 5 Tage hinaus, üblicherweise 10 Tage bis 4 Wochen. Der Gesundheitszustand wird dabei ärztlich überwacht.

Hellmut Lützner betont in seiner Literatur die Bedeutung des bewussten Erlebens der Fastentage und legt großen Wert auf tägliche innere Einkehr.
Buchinger bezieht auch die Seele in seine Methode ein, erwähnt jedoch keine Meditationen oder ähnliches.

Fazit

Das Buchinger-Fasten kann als klinisches Langzeitfasten betrachtet werden, während das Lützner-Fasten ein außerklinisches Kurzzeitfasten ist. Die Methoden der Durchführung und die Begleitmaßnahmen sind jedoch identisch.
Erfahrene Faster führen in absoluter Selbstverantwortung gerne auch Fastenkuren von mehr als 5 Tagen ohne ärztliche Aufsicht durch. Persönlich habe ich festgestellt, dass 6 reine Fastentage für Fastenanfänger ein beglückendes Fastenerlebnis bieten, was ich in meinen Kursen berücksichtige.
Ich hoffe, mit diesem Beitrag etwas Klarheit geschaffen zu haben.


Quellenangaben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hellmut_Lützner
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Buchinger
Dr. med. Hellmut Lützner – “Fasten”
Otto Buchinger – “Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg”

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