Fasten und Pilgern – So bereitest du dich richtig vor – Wege, Packliste, Anwendungen & mehr

Du fühlst dich leer, obwohl dein Kalender voll ist. Du funktionierst, aber lebst nicht wirklich. Du hast das Gefühl, dass du dringend eine Pause brauchst – nicht irgendeine, sondern eine, die dir hilft, wirklich bei dir selbst anzukommen.
Und dann stößt du zum ersten Mal auf das Thema Fasten und Pilgern. Nicht als Lifestyle oder Trend, sondern als Möglichkeit, alles wegzulassen, was dich ablenkt – Essen, Lärm, Termine – und stattdessen Schritt für Schritt zu dir selbst zurückzufinden.
Vielleicht ist dir das schon einmal begegnet, vielleicht ist es nur ein vager Impuls. Aber irgendetwas daran zieht dich an. Und gleichzeitig schwirren dir tausend Fragen durch den Kopf: Bin ich überhaupt fit genug? Muss ich religiös sein? Was brauche ich dafür? Und was, wenn ich unterwegs merke, dass ich das nicht kann?
In diesem Artikel bekommst du Klarheit. Du erfährst, was das Besondere an Fasten und Pilgern ist, wie du dich vorbereitest, welcher Weg zu dir passt, was du wirklich brauchst – und ob du besser alleine oder zu zweit gehst. Damit du für deinen Aufbruch gerüstet bist – innerlich wie äußerlich.
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Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Was bedeutet Fastenpilgern wirklich?

Vielleicht klingt es auf den ersten Blick radikal: Nichts essen und gleichzeitig jeden Tag viele Kilometer zu Fuß unterwegs sein? Aber wenn du spürst, dass du raus musst aus deinem Alltag, dass dein Kopf zu laut und dein Körper zu voll ist – dann merkst du schnell: Genau das kann richtig gut tun.

Fastenpilgern ist kein Wellnessurlaub. Es ist eher wie eine Art „Reset“. Du gibst deinem Körper eine Pause vom ständigen Verdauen, Verarbeiten, Funktionieren. Und du gibst deinem Kopf Raum. Raum zum Denken, Fühlen – oder einfach mal zum Stillsein.

Ohne volle Teller, ohne Bildschirm, ohne ständigen Input wird vieles plötzlich klarer. Die täglichen Etappen bringen dich in einen einfachen Rhythmus: Aufstehen, losgehen, ankommen. Schritt für Schritt. Und genau in diesem Gehen passiert etwas. Du wirst langsamer – aber innerlich wacher. Du kommst in Bewegung – aber spürst zum ersten Mal seit Langem wieder Ruhe.

Du brauchst dafür keine Pilger-Vergangenheit oder spirituelle Zugehörigkeit. Du brauchst nur den Wunsch, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – und die Bereitschaft, dafür mal loszulassen: vom Überfluss, von alten Gedanken, von äußeren Ablenkungen.

Fastenpilgern bedeutet nicht, dass du dich quälst. Es bedeutet, dass du dir begegnest. Unverstellt. Klar. Und ziemlich echt.

Warum machen Menschen das?

Weil sie spüren, dass sie so nicht weitermachen wollen. Oder können.

Vielleicht stehst du an einem Punkt, an dem sich vieles eng anfühlt. Der Kopf ist voll, der Körper müde, das Herz irgendwie leer. Du funktionierst, aber du fühlst dich nicht mehr verbunden – weder mit dir selbst noch mit dem, was um dich herum passiert. Und irgendwann kommt dieser leise Gedanke: „Ich brauche Zeit. Für mich. Und für das, was wirklich wichtig ist.“

Fastenpilgern ist für viele genau dieser Wendepunkt. Ein bewusster Schritt raus aus dem Hamsterrad – und rein in eine Pause, die mehr ist als nur Urlaub. Es ist ein Innehalten. Ein Rückzug. Und gleichzeitig ein Aufbruch.

Es geht nicht darum, besonders sportlich zu sein. Oder besonders spirituell. Es geht darum, dich selbst wieder zu spüren. Ohne Druck. Ohne Ablenkung. Einfach du, dein Körper, deine Gedanken – und ein Weg, der sich Schritt für Schritt vor dir auftut.

Einige suchen Antworten. Andere wollen loslassen. Viele wollen einfach nur mal wieder durchatmen. 

Und das Schöne ist: Du musst nicht genau wissen, warum du es machst. Es reicht, dass du spürst, dass es Zeit ist.

So bereitest du dich vor

Fastenpilgern klingt erstmal wie ein Abenteuer. Und das ist es auch – aber kein halsbrecherisches. Es braucht keine Heldentaten, sondern eher: gute Vorbereitung, ein bisschen Mut und die Bereitschaft, dir selbst zu begegnen.

Körperlich vorbereiten

Ganz wichtig – egal, ob du schon Fastenerfahrung hast oder nicht: Nimm dir ausreichend Zeit für die Entlastungstage. Plane dafür idealerweise 3 bis 7 Tage ein, bevor du richtig ins Fasten gehst. Je nachdem, ob du auch Kaffee, Nikotin oder Alkohol loslassen willst, solltest du damit schon eine Woche vor dem Start beginnen, damit der Entzug sanft verläuft.

In den letzten drei Entlastungstagen geht’s darum, den Darm zu entlasten und den Körper auf „Basen-Modus“ umzustellen. Iss überwiegend frisches Obst und Gemüse sowie gedünstetes Gemüse oder Gemüsesuppen und Vollkorngetreideprodukte. 
Verzichte auf Säurebildner wie Fleisch, Milchprodukte, Zucker, Auszugsmehlprodukte und Hülsenfrüchte. So wird dein Körper gut vorbereitet – und das Fasten fällt dir deutlich leichter.

Auch leichte Bewegung tut gut: Fang ein paar Wochen vorher an, regelmäßig spazieren zu gehen. Deine Gelenke und dein Herz freuen sich, wenn sie nicht völlig überrascht werden.

Mental vorbereiten

Mach dir bewusst: Fastenpilgern ist kein Leistungsmarsch. Du brauchst kein Ziel, keine tiefschürfende Erkenntnis. Nur die Bereitschaft, ruhig zu werden. Schreib dir, wenn du magst, vorher auf, was dich gerade beschäftigt. Was willst du loslassen? Was darf sich verändern?

Organisatorisch vorbereiten

Plane nicht zu viel – aber auch nicht zu wenig. Such dir einen Pilgerweg, der zu dir passt (mehr dazu im nächsten Abschnitt), schau nach einfachen Unterkünften oder Herbergen und packe vor allem leicht. Du brauchst weniger, als du denkst.
Und: Für den Einstieg reicht oft schon ein verlängertes Wochenende. Es muss keine dreiwöchige Tour durch Spanien sein, damit es wirkt.

Aber das Wichtigste bleibt: Gib dir selbst die Erlaubnis, dir diese Auszeit zu nehmen. Ohne Rechtfertigung. Ohne schlechtes Gewissen. Einfach, weil es Zeit ist.

Welcher Pilgerweg passt zu dir?

Du musst nicht gleich den Camino Francés nach Santiago de Compostela laufen. Es gibt viele Wege – und der richtige für dich ist nicht der bekannteste, sondern der, der zu deinem Leben gerade passt.

Wenn du noch nie gepilgert bist, dann fang klein an. Eine Woche reicht völlig. Oder sogar nur ein paar Tage. Es geht nicht darum, möglichst weit zu kommen – sondern anzukommen. Bei dir.

Hier ein paar Fragen, die dir bei der Auswahl helfen können:

  • Wie viel Zeit hast du wirklich? Ein Wochenende? Eine Woche? Zwei? Bleib realistisch – lieber kürzer und dafür mit Ruhe.

  • Wie viel körperliche Belastung traust du dir zu? Hast du schon Erfahrung mit längeren Strecken? Oder willst du ganz bewusst langsam machen? Es gibt flache Wege (z. B. durch Flusstäler oder entlang von Küsten) und anspruchsvollere Routen mit Höhenmetern – beides kann wunderschön sein.

  • Willst du eher allein sein – oder in Kontakt kommen? Manche Wege, wie der klassische spanische Jakobsweg (Camino Francés), sind sehr belebt. Da kommst du schnell ins Gespräch. Andere, wie der deutsche Jakobsweg durch das Allgäu oder die Via Sacra in Österreich, sind stiller – perfekt, wenn du mehr Rückzug suchst.

Ein paar Wege, die sich fürs Fastenpilgern besonders gut eignen:

  • Jakobsweg (verschiedene Varianten): Klassiker mit guter Infrastruktur – viele Herbergen, viele Pilger. In Spanien, Frankreich, aber auch in Deutschland.

  • Via Baltica oder Via Scandinavica (Deutschland): Eher ruhig, naturnah, wenig überlaufen. Perfekt zum Abschalten.

  • Fränkischer oder Oberbayerischer Jakobsweg: Ideal, wenn du nur ein paar Tage Zeit hast.

  • Küstentouren, z. B. der Franziskusweg in Italien oder der Camino del Norte: Wunderschöne Natur, Meer, Weite – aber auch körperlich etwas fordernder.

Und manchmal musst du gar nicht weit fahren. Vielleicht beginnt dein Weg direkt vor deiner Haustür. Pilgern bedeutet nicht, dass du in einem anderen Land sein musst. Es bedeutet, dass du mit jeder Etappe innerlich ein Stück weiterkommst.

Allein oder zu zweit?

Die Frage kommt fast automatisch, sobald du anfängst zu planen: Gehe ich diesen Weg allein – oder nehme ich jemanden mit?

Beides hat seinen Reiz. Und beides hat seine Herausforderungen. Es kommt ganz darauf an, was du brauchst. Und was du aushalten kannst.

Allein gehen – wenn du wirklich bei dir ankommen willst

Allein zu pilgern kann erst mal einschüchternd wirken. Niemand, der dir den Rucksack hält. Niemand, mit dem du dich abends austauschen kannst. Aber genau das ist der Punkt. Wenn du allein gehst, kommst du schneller bei dir selbst an. Du musst dich nicht anpassen, du kannst im eigenen Rhythmus gehen, Pause machen, wenn dir danach ist – und schweigen, wenn du keine Lust auf Worte hast.

Allein bist du empfänglicher. Für das, was dich innerlich bewegt. Für Begegnungen am Wegesrand. Für das, was passiert, wenn wirklich mal niemand da ist, der dich ablenkt.

Zu zweit – wenn du dich sicherer fühlst oder etwas teilen willst

Zu zweit zu gehen gibt Halt. Ihr könnt euch gegenseitig motivieren, stützen, gemeinsam lachen – und vielleicht auch mal gemeinsam durchhängen. Gerade wenn du unsicher bist, ob du das Fasten durchhältst oder ob du dich unterwegs allein fühlst, kann ein vertrauter Mensch an deiner Seite gut tun.

Aber: Ihr müsst vorher offen reden. Was ist, wenn einer mal schneller gehen will? Wenn einer schweigen will und der andere reden? Je klarer ihr euch vorher absprecht, desto entspannter wird es unterwegs.

Was wirklich wichtig ist

Es ist dein Weg. Du musst niemandem etwas beweisen. Wenn du fühlst, dass du diese Zeit für dich brauchst – geh allein. Wenn du Angst hast, unterwegs zu scheitern – such dir einen guten Weggefährten. Und wenn du unterwegs merkst, dass du doch lieber für dich weitergehen willst: Auch das darf sich ändern.

Du darfst umdrehen. Du darfst abbrechen. Du darfst dich entscheiden – jeden Tag neu.

Was brauchst du wirklich

Ehrlich? Nicht viel. Fastenpilgern lebt davon, dass du Ballast abwirfst – innerlich, aber auch im Rucksack. Und trotzdem ist es gut, ein paar Dinge dabei zu haben, die dir das Leben unterwegs leichter machen.

Hier eine ehrlich reduzierte Beispiel-Packliste, die sich in der Praxis für das Fastenpilgern bei wärmerem Wetter bewährt hat, wobei die Anzahl der Pilgertage keine Rolle spielt:

1. Kleidung – leicht, funktional, schichtbar

  • 2 T-Shirts (idealerweise aus Merino oder Funktionsmaterial)
  • 1 langärmliges Shirt
  • 1 Fleece- oder Wollpullover
  • 1 leichte Regenjacke oder Poncho
  • Regenhose
  • 1 bequeme Wanderhose (ggf. Zip-Off)
  • 1 Leggings oder Jogginghose für abends
  • 2–3 Paar Unterwäsche
  • 2–3 Paar Wandersocken
  • Schlafshirt / Nachtwäsche
  • Bequeme Wanderschuhe (gut eingelaufen!)
  • Leichte Sandalen oder Flip-Flops für abends

2. Hygiene & Körperpflege

  • Mini-Kulturbeutel (Zahnbürste, -pasta, Mini-Duschgel, Deo, Sonnencreme)
  • Mikrofaser-Handtuch (trocknet schnell, spart Platz)
  • Toilettenpapier (kleine Rolle oder Taschentücher)
  • Kleines Klysma-Set (z. B. eine 0,5-Liter-PET-Flasche + Klyso) für die tägliche Darmreinigung – dazu später mehr
  • 1 Waschlappen + selbstaktivierende Wärmepflaster für den Leberwickel
  • ggf. kleine Dose Kokosöl (multifunktional: Hautpflege, Lippenbalsam, bei Reibung, für Darmbäder)
  • Ohrstöpsel – glaub mir, du wirst dankbar sein

3. Sonstiges & Nützliches

  • Rucksack (nicht mehr als 35 Liter, 7–8 kg max. Gesamtgewicht)
  • Trinkflasche (1–1,5 Liter)
  • Pilgerausweis (wenn du einen offiziellen Weg gehst)
  • kleines Notizbuch + Stift
  • Handy + Ladegerät (Flugmodus ist dein Freund)
  • Wanderkarte oder App
  • ein kleines Honigglas (50 g) für Notfälle
  • Universal- und Blasenpflaster
  • kleine homöopathische Wanderapotheke (Arnica, Ledum, Cantharis, Apis, Rhus toxicodendron, Arsenicum album)

Weniger ist mehr. Du wirst vieles nicht vermissen, was du zu Hause für „unverzichtbar“ hältst. Und genau das ist der Punkt. Du trägst, was du brauchst – auf dem Rücken, und im Herzen.

Fastenbegleitende Anwendungen unterwegs – Leberwickel & Darmreinigung

Beim Fasten geht es nicht einfach nur darum, nichts zu essen. Es geht darum, den Körper aktiv bei seiner Entgiftung zu unterstützen – sonst arbeitet er gegen Widerstände. Darmreinigung und Leberwickel sind dabei keine optionalen Wellness-Tipps, sondern zentrale Bausteine deines Fastenprozesses. Ohne regelmäßige Darmreinigung bleibt der Körper mit seinen ausgeschiedenen Stoffen regelrecht „stecken“ – das kann zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und starker Müdigkeit führen. Und ohne Leberunterstützung kann dein wichtigstes Entgiftungsorgan überfordert reagieren.

Wenn du diese Anwendungen auslässt, nimmst du dir selbst viel von der regenerierenden Kraft des Fastens. Die gute Nachricht: Beides lässt sich auch unterwegs einfach und wirkungsvoll umsetzen. Du brauchst keine Klinik, keine Badewanne – nur ein bisschen Vorbereitung, eine klare Entscheidung und ein paar Minuten am Tag.

Darmreinigung – auch auf der Pilgertoilette machbar

Am Anfang mag der Gedanke ungewohnt sein, aber dein Körper wird es dir danken: Eine tägliche Darmreinigung hilft, Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen vorzubeugen (auch zu lindern, falls die Symptome auftauchen) und das klassische Fastenhoch schneller zu erreichen. Und du kannst sie auch während des Pilgerns problemlos durchführen.

So geht’s unterwegs:

  • Besorge dir einen Klyso. Das ist eine Art Schlauch-Pumpe. Dazu benötigst du noch ein Gefäß, welches 500 ml fasst, zum Beispiel eine leere PET-Flasche. 
  • Fülle die Flasche mit lauwarmem Wasser – das reicht völlig aus. Kein Salz, kein Schnickschnack.
  • Anwendung: Jeden Morgen, möglichst vor dem Losgehen, auf einer öffentlichen Toilette oder im privaten Bad deiner Unterkunft. Es braucht nur wenige Minuten und funktioniert im Stehen auch in engen Kabinen:

    • Das eine Schlauchende des Klysos wird in das Wasser gesteckt (Flasche kann auf Toilettendeckel oder ähnlichem stehen) und es wird zunächst zwei bis dreimal gepumpt, um die Luft aus dem System zu entfernen.

    • Das andere Ende wird mit etwas Kokosöl oder Creme eingefettet und in den After geführt.

    • Nun wird gepumpt – es sollten möglichst die ganzen 500 ml Wasser verbraucht werden.

    • Dann Schlauch aus dem After ziehen, den Bauch etwas massieren und auf die Toilette setzen.

    • Loslassen.

  • Danach: kurz ruhen oder in Ruhe fertig machen – und du startest leichter in den Tag.

Tipp: Trag das Set in einer kleinen, diskreten Stofftasche im Rucksack – das nimmt wenig Platz weg und bleibt hygienisch getrennt vom Rest.

Leberwickel – Wärme für die Entgiftungszentrale

Der Leberwickel ist eine der wichtigsten fastenbegleitenden Anwendungen. Er unterstützt die Leber bei ihrer Entgiftungsarbeit, beruhigt den Kreislauf und sollte auch beim Pilgern täglich durchgeführt werden.

So geht’s auf Reisen:

  • Du brauchst: einen Waschlappen, eine Wärmflasche oder selbstaktivierende Wärmepflaster und ein Tuch oder Schal zum Fixieren.
  • Lege den feuchtwarmen Waschlappen auf den rechten Oberbauch (über die Lebergegend), dann die Wärmequelle darauf, und wickel alles mit dem Schal fest.
  • Lege dich mit dem Leberwickel mindestens 30 Minuten flach auf den Rücken und entspannt hin.
  • Optimal ist es, den Wickel am Nachmittag oder Abend in der Unterkunft anzuwenden – z. B. während du ruhst oder liest.

Diese kleinen Rituale machen dein Fastenpilgern nicht nur körperlich leichter – sie geben dir auch Momente der Achtsamkeit, in denen du spürst: Ich tue gerade etwas richtig Gutes für mich.

Fasten ohne Schnickschnack: Die Wahrheit über Brühe und Säfte

Wenn du fastest und gleichzeitig pilgerst, braucht dein Körper in erster Linie eins: Energie zum Entlasten, nicht zum Verarbeiten. Und genau deshalb sind Brühe und Fastensäfte zwar oft genannt – aber unterwegs nicht wirklich nötig.

Was viele unterschätzen: Brühe, vor allem salzige, kann deinen Appetit aktivieren, den Fastenprozess verzögern und dich hungriger machen, als du eigentlich bist. Gleiches gilt für süße Säfte – selbst verdünnt. Sie lassen den Blutzuckerspiegel steigen, halten dich in einer Art Hunger-Schleife und rauben dir genau das, was du beim Fasten und Pilgern suchst: innere Ruhe, Klarheit und Leichtigkeit.

Wirklich wichtig unterwegs sind andere Dinge – allen voran:

  • die tägliche Darmreinigung, damit dein Körper die ausgeschiedenen Stoffe nicht wieder rückresorbiert

  • der tägliche Leberwickel, um deine Entgiftungszentrale zu unterstützen und Kreislauf sowie Stoffwechsel zu stabilisieren

Beides lässt sich – wie du bereits gelesen hast – ganz pragmatisch auch auf deiner Pilgerreise umsetzen. Ohne großen Aufwand. Ohne komplizierte Ausrüstung. Aber mit großer Wirkung.

Im Vergleich dazu sind Brühe und Saft eher Nebendarsteller.
Wenn du dich stabil fühlst, kannst du sie getrost weglassen – besonders beim Wasserfasten, das sich unterwegs hervorragend eignet. Du brauchst keine Küche, keine Vorräte, keinen Aufwand. Nur Wasser, ein paar Kräutertees – und die Bereitschaft, es wirklich einfach zu halten.

Und wenn dein Kreislauf doch mal schwächelt, oder dir schwindelig wird? Dann darf ein kleiner Teelöffel Honig zum Einsatz kommen – als schnelle Hilfe bei akutem Blutzuckerabfall. Nicht als tägliche Gewohnheit, sondern als Plan B, wenn dein Körper dir wirklich ein Zeichen gibt.

Fasten und Pilgern leben von Klarheit. Und diese Klarheit entsteht nicht durch Brühe oder Säfte – sondern durch Einfachheit, Achtsamkeit und die Bereitschaft, dem Körper beim Aufräumen nicht dazwischenzufunken.

Wie lange solltest du gehen?

Vielleicht träumst du insgeheim schon von drei Wochen Auszeit. Vielleicht fragst du dich aber auch: Reicht ein Wochenende überhaupt? Die ehrliche Antwort: Es kommt darauf an, was du brauchst – und was gerade möglich ist.

Wenn du zum ersten Mal fastest oder pilgerst (oder beides), dann ist weniger oft mehr. Eine Woche ist für viele ideal: genug Zeit, um anzukommen, loszulassen und einzutauchen – aber nicht so lang, dass es überfordert.

Ein typischer Ablauf sieht so aus:

  • 3–7 Entlastungstage vor der Reise (die du zu Hause machst, wie du weißt),
  • 5–10 Tage Pilgern mit Fasten,
  • danach idealerweise 2–3 Tage zum Aufbau – also langsam wieder essen, achtsam zurückkehren, nicht sofort ins nächste Meeting stürzen.

Wenn du nur ein paar Tage hast – zum Beispiel ein langes Wochenende – ist auch das möglich. Gerade, wenn du das Fasten schon zu Hause beginnst und dann für 2–4 Tage wanderst. Weniger Strecke, weniger Anspruch – aber trotzdem ein tiefer Effekt.

Wichtig ist nicht die Länge. Wichtig ist die Haltung.
Du gehst nicht weg, um „alles zu schaffen“. Du gehst, um loszulassen. Und manchmal passiert das Entscheidende schon am dritten Tag, auf einer Bank mit Blick über die Felder, ganz still.

Also: Fang da an, wo du bist. Mit der Zeit, die du hast. Es muss nicht perfekt sein, um gut zu wirken.

Fazit: Du musst kein Profi sein, um loszugehen

Vielleicht fühlst du dich immer noch ein bisschen unsicher. Vielleicht fragst du dich, ob du wirklich bereit bist. Ob du das Fasten durchhältst. Ob du allein klarkommst. Ob du unterwegs Heimweh bekommst.

Aber weißt du was?
Niemand ist „bereit“, bevor er losgeht. Das kommt unterwegs. Mit jedem Schritt. Mit jedem ruhigen Moment. Mit jeder Begegnung – mit anderen oder mit dir selbst.

Fasten und Pilgern ist kein Test, den du bestehen musst. Es ist eine Einladung, mal alles beiseitezulassen, was sonst immer wichtig ist. Dein Körper darf durchatmen. Dein Kopf darf still werden. Du darfst einfach sein.

Du brauchst keine perfekte Ausrüstung, keinen festen Glauben, keinen durchgetakteten Plan.
Du brauchst nur dich – und die Entscheidung, loszugehen.

Der Rest findet sich auf dem Weg.

Möchtest du nicht einfach loslaufen – sondern wirklich begleitet sein?

Wenn du dir wünschst, nicht allein zu starten, sondern jemanden an deiner Seite zu haben, der dich versteht, unterstützt und individuell begleitet – dann schau dir unsere Individuelle Fastenbegleitung an. Ob du gerade erst beginnst oder schon Erfahrung hast – ich begleite dich persönlich durch deine Fastenzeit, angepasst an deinen Alltag, deine Bedürfnisse und dein Tempo. Auch unterwegs, wenn du beim Pilgern Unterstützung beim Fastenprozess brauchst, bin ich für dich - per Smartphone - da.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Es ist dein Weg – aber du darfst dir Hilfe holen, wenn du willst.
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