Die Kunst der Aufbautage nach dem Fasten

Wenn du gerade eine Fastenkur abgeschlossen hast, gratuliere ich dir zu diesem wichtigen Schritt auf deinem Weg zu mehr Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden. Aber warte! Der Prozess ist noch nicht ganz abgeschlossen. Jetzt kommen die Aufbautage, eine Phase, die genauso wichtig ist wie das Fasten selbst. In diesem Beitrag erfährst du, warum die Aufbautage so entscheidend sind und wie du sie optimal gestalten kannst, um deinen Körper achtsam an die Alltagsernährung heranzuführen und die positiven Auswirkungen deiner Fastenkur langfristig zu erhalten.
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Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Jeder Dumme kann Fasten, aber nur ein Weiser kann das Fasten richtig abbrechen.

George Bernard Shaw

Was sind Aufbautage?

Nachdem du deine Fastenkur erfolgreich beendet hast, ist es Zeit für die Aufbautage. Aber wozu dienen sie eigentlich?
Stell dir vor, dein Körper ist wie ein Motor, der eine Zeit lang im Leerlauf war. Jetzt geht es darum, ihn wieder sanft hochzufahren. Die Aufbautage dienen dazu, deinen Körper behutsam wieder an normale Nahrung zu gewöhnen. Nach einer Zeit der Enthaltsamkeit reagiert der Körper nämlich empfindlicher auf feste Nahrung. Der Magen hat sich verkleinert, und die Verdauungssäfte sind weniger aktiv. Deshalb ist es wichtig, die Nahrungsaufnahme langsam zu steigern und den Körper nicht zu überfordern. In dieser Phase legst du den Grundstein für die langfristigen Ergebnisse deines Fastens.
Bedenke, dein Körper ist noch im Fasten- und Heilungsmodus. Im Blut sind noch gelöste und verstoffwechselte Giftstoffe, die, wenn man dem Körper gleich zu viel Nahrung zumutet, nicht mehr optimal entsorgt werden können und sich wieder einlagern müssen. Heilungsprozesse würden unvollständig beendet werden.
Auch muss der Darm wieder sanft aus seinem Schlummerschlaf geweckt werden. Er freut sich, wenn sein nun gereinigtes Inneres nicht gleich wieder mit klebrigen und fettigen Dingen belastet wird, sondern die Chance zum Aufbau eines guten Darmmilieus gut genutzt wird.
Die Aufbautage solltest du unbedingt noch als Fastentage ansehen.

Der erste Aufbautag: Sanftes Fastenbrechen mit einem Apfel

Dein erster Schritt zurück in die Welt der festen Nahrung sollte so sanft wie möglich, aber gleichzeitig sinnlich und erlebnisreich sein. Ich empfehle immer, mit einem knackigen, saftigen Apfel zu beginnen. Dieser einfache, aber kraftvolle Akt des Fastenbrechens ist nicht nur symbolisch bedeutend, sondern auch sanft zu deinem Verdauungssystem. Äpfel sind leicht verdaulich, reich an Flüssigkeit und bieten eine gute Quelle für Vitalstoffe, die teilweise auch die Verdauung anregen.
Nach diesem ersten Schritt kannst du im Laufe des Tages auf weitere gesunde Kohlehydrate übergehen. Rohkost pur – ohne Öl und ungesalzen – ist immer eine gute Idee. Sie enthält die besten Vitalstoffe, wie Vitamine, Enzyme und andere hitzeempfindliche, aber wertvolle Pflanzenstoffe. Ihre Faserstoffe nehmen auf dem Weg durch den Darm die letzten Schlacken auf und helfen beim schnelle Transport nach draußen.
Ergänzen kannst du die Frischkost mit etwas gutem Bio-Vollkornbrot, gedünstetem Gemüse oder einer kleinen Gemüsesuppe.
Achte stets auf dein Sättigungsgefühl und gehe es langsam an.
Trinke weiterhin ausreichend Wasser oder Kräutertee und beginne jeden Aufbautag mit sanfter Bewegung.
Nach dem Essen solltest du ausruhen oder einen ruhigen Spaziergang machen.

Ernährung während der Aufbautage: Schrittweise und bewusst

Die Ernährung in den Aufbautagen sollte sorgfältig geplant werden. Ein Speiseplan für die ersten Tage nach dem Fasten hilft, sich Grenzen zu setzen, und nicht versehentlich über das Sättigungsgefühl hinaus oder das Falsche zu essen.
Es ist nämlich wichtig, den Körper schrittweise wieder an die Alltagsnahrung zu gewöhnen, die im Optimalfall aus einer vitalstoffreichen Vollwertkost ohne fabrikatorisch veränderte Nahrungsmittel besteht.

Die Aufbauphase sollte sich bei einer Fastenlänge von bis zu 9 Tagen über 3 Tage erstrecken. Nach längeren Fastenkuren beträgt die Länge der Aufbauphase 1/3 der Fastentage.

Frischkost für Vitalität

Wie bereits erwähnt, beginne ab dem ersten Aufbautag mit viel frischer und vitalstoffhaltiger Frischkost. Frisches Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralien, Enzymen und Faserstoffen und unterstützen die gesamten Verdauungsfunktionen. Außerdem kann der Körper diese am leichtesten und mit wenig Energieaufwand aufspalten. Ergänzend solltest du vollwertige Getreideprodukte, wie z.B. ein tägliches Frischkorn-Müsli ab dem 2. Aufbautag zu dir nehmen, eventuell mit eingeweichten Backpflaumen und / oder Leinsamen ergänzt, damit der Darm bei seiner Arbeit unterstützt wird.
Frischkost sollte nicht nur in den Aufbautagen, sondern jeden Tag im Leben (an dem du nicht fastest) auf dem Speiseplan stehen. In den Aufbautagen nach dem Fasten solltest du dieser Heilkost besondere Aufmerksamkeit schenken.

Schrittweise Einführung von Nährstoffen

Starte am ersten Tag also mit gesunden Kohlenhydraten, wie bereits beschrieben. Wenn du magst, füge am zweiten Tag eiweißhaltige Lebensmittel hinzu, wie Milch- oder Sojaprodukte, Bananen oder auch ein gekochtes Ei. Verzichte jedoch bis zum Einsetzen des Stuhlgangs auf Fleisch, Fisch, Pilze und Hülsenfrüchte und andere schwer verdauliche eiweißhaltige Lebensmittel, um auszuschließen, dass diese im Darm zu lange liegen und zur Bildung giftiger Stoffe durch den Abbau durch Bakterien beitragen.
Am dritten Tag kannst du gesunde Fette, wie kaltgepresste Öle, Butter, frische Sahne, Crème fraiche und Avocados hinzunehmen.

Dieser schrittweise Ansatz hilft deinem Körper, sich sanft an die veränderte Ernährung anzupassen.
Bitte vermeide unbedingt Vitalstoffräuber wie raffinierten Zucker, Auszugsmehle und raffinierte Fette.
Genussmittel, wie Kaffee und Alkohol lass gerne noch eine Weile länger weg. Sie belasten die Leber, die auch während des Fastens nicht zur Ruhe gekommen ist – im Gegensatz zu allen anderen Verdauungsorganen. Vom letzten Fastentag bis zum ersten Schluck Kaffee oder Wein sollte mindestens eine Woche vergangen sein. Bedenke, dass Koffein und Alkohol nach dem Fasten stärker wirken.

Achtsames Essen

Nimm dir Zeit für jede Mahlzeit und vermeide Ablenkungen. Kaue jeden Bissen gut und achte darauf, wie dein Körper reagiert. Dies fördert die Wahrnehmung des Sättigungsgefühls und hilft, unkontrolliertem Essen vorzubeugen.

Durch diese achtsame und schrittweise Herangehensweise an die Ernährung während der Aufbautage unterstützt du deinen Körper optimal in seiner Regeneration nach dem Fasten.

Leberwickel, Bewegung und Flüssigkeitszufuhr: Weiterhin wichtig

Auch während der Aufbautage sind Leberwickel, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung essentiell. Diese fastenbegleitenden Anwendungen unterstützen deinen Körper weiterhin bei der Entgiftung und Regeneration.
Leberwickel fördern die Durchblutung und unterstützen die Leber, die nun zusätzlich zu den noch abzubauenden Schlacken, die Stoffe der Nahrung filtern und verstärkt Gallenflüssigkeit bilden muss. Außerdem wirken Leberwickel entspannend. In einem entspannten Körper können Nährstoffe besser aufgenommen werden.
Das Trinken bleibt ebenso wichtig. Trinke weiterhin mindestens zwei Liter Wasser oder Kräutertee pro Tag. Dies hilft, deinen Körper weiter zu reinigen, die Ausscheidung von Toxinen zu fördern und das Bindegewebswasser wieder aufzufüllen, denn altes verschlacktes Wasser hat dein Körper bereits zu Beginn der Fastenzeit losgelassen. Aber auch die Verdauungssäfte sind zu ihrer Bildung auf ausreichend Flüssigkeit im Organismus angewiesen.
Denke auch weiterhin an Bewegung. Yoga, Spaziergänge oder leichte Dehnübungen helfen, deinen Kreislauf in Bewegung zu bringen. Nährstoffe kommen effektiver an ihren Bestimmungsort, Abfallprodukte können leichter abtransportiert werden. Selbstverständlich kannst du auch deine gewohnten Lieblingssportarten machen.

Ein leckeres Rezept für die Aufbautage: Sauerkraut-Apfel-Salat

Eine wunderbare Mahlzeit für deine Aufbautage ist der Sauerkraut-Apfel-Salat. Er ist nicht nur lecker, sondern auch reich an probiotischen Bakterien, die für eine gesunde Darmflora förderlich sind. Hier ein einfaches Rezept:

Einfacher Sauerkraut-Apfel-Salat

Portionen

1

Portionen

Zutaten

  • 150 g naturvergorenes, rohes Sauerkraut

  • 1 saftiger Apfel, gewürfelt

  • frische Kräuter nach Wahl (z.B. Petersilie, Schnittlauch oder Dill)

  • etwas frisch gepressten Zitronensaft oder Apfelessig für etwas Frische (optional)

So geht’s

  • Das Sauerkraut etwas abtropfen lassen.
  • Den Apfel würfeln und zum Sauerkraut geben.
  • Frische Kräuter hinzufügen und alles gut vermischen.
  • Auf Wunsch mit Zitronensaft oder Apfelessig abschmecken.

Hinweise und Tipps

  • Ab dem 3. Aufbautag kannst du auch etwas kaltgepresstes Öl und geröstete Sonnenblumenkerne zufügen. Röste einfach ein paar naturbelassene geschälte Sonnenblumenkerne kurz ohne Zugabe von Fett auf der Pfanne.

Fazit und Ausblick

Die Aufbautage nach dem Fasten sind eine wertvolle Zeit, um deinen Körper zu nähren, zu pflegen und das positive Gefühl nach deiner Fastenkur zu erhalten. Durch achtsames Essen, schrittweise Einführung von Nahrungskomponenten und die Beibehaltung unterstützender Praktiken wie Leberwickel und Bewegung stärkst du nicht nur deinen Körper, sondern kultivierst auch ein tieferes Bewusstsein für deine Gesundheit und Ernährung.
Denke daran, dass deine Reise zur Gesundheit ein fortlaufender Prozess ist. Wenn du Unterstützung auf diesem Weg suchst, schau dir unsere Fasten-Angebote an. Wir bieten Fastenkurse, individuelle Fastenbegleitung und Beratung zu den Themen Fasten und Ernährung an, um dich auf deinem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden zu begleiten. Entdecke mehr auf Gesundheit leben.

Ich wünsche dir schöne und genussvolle Aufbautage!

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