Heilfasten nach der Buchinger-Methode: Wie der Körper entlastet, entgiftet und neu durchstartet

Du hast das Gefühl, dein Körper läuft nicht mehr ganz rund? Verdauung träge, Energie im Keller, Kopf irgendwie vernebelt? Viele beschreiben es so, als hätte sich im Inneren zu viel angesammelt – körperlich wie mental. Und egal, was man versucht: So richtig leicht fühlt es sich nicht mehr an.
In solchen Momenten kann Heilfasten eine wirksame Möglichkeit sein, den Körper zu entlasten und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Kein radikaler Verzicht, sondern eine bewährte Methode, dem Körper gezielt eine Pause zu gönnen – damit er aufräumen, loslassen und regenerieren kann.
Die Buchinger-Methode verbindet jahrzehntelange Erfahrung mit einem klaren, medizinisch begleiteten Fastenkonzept. Ziel ist nicht nur die Entgiftung – also die Ausleitung von belastenden Stoffwechselprodukten – sondern auch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und eine echte Erholung für den Stoffwechsel.
In diesem Artikel erfährst du, wie Heilfasten nach Buchinger funktioniert – was während des Fastens im Körper passiert, wie es dich entgiftet und deinen Stoffwechsel auf sanfte Weise zurück ins Gleichgewicht bringt.
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Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Was ist Heilfasten nach Buchinger?

Heilfasten nach Buchinger ist eine Form des freiwilligen, zeitlich begrenzten Nahrungsverzichts – aber mit Struktur, medizinischem Hintergrund und ganz klarer Zielsetzung: Den Körper entlasten, die Selbstheilung aktivieren und die allgemeine Gesundheit verbessern.

Entwickelt wurde die Methode vom Arzt Dr. Otto Buchinger, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die positive Wirkung des Fastens auf chronische Erkrankungen und die körpereigene Regeneration erkannte – aus eigener Erfahrung. Seitdem wurde die Methode weiterentwickelt, in Kliniken angewendet und von vielen Menschen als gesundheitlicher Reset genutzt.

Was macht die Buchinger-Methode besonders?

Du fastest, aber du verzichtest nicht komplett auf alles. Die Methode erlaubt klare, leicht verdauliche Fastenverpflegung in kleinen Mengen – zum Beispiel Gemüsebrühen, frisch gepressten Säfte, Tee und viel Wasser. Der Fokus liegt auf Flüssigkeit, Ruhe und gezielter Bewegung. Das Ziel: den Stoffwechsel umstellen, ohne den Körper zu überfordern.

Anders als bei radikalen Null-Diäten geht es beim Buchinger-Fasten nicht ums „Durchhalten“ oder schnelle Abnehmen, sondern darum, dem Körper einen echten Raum zur Regeneration zu geben – auf sichere und ganzheitliche Weise.

So funktioniert die Entlastung des Körpers

Sobald du mit dem Fasten beginnst, passiert im Körper mehr, als man von außen sieht. Der Verdauungstrakt bekommt eine Pause – und das ist für viele Systeme im Körper eine echte Erleichterung.

Denn: Verdauen ist Schwerstarbeit. Es kostet Energie, produziert Abfallstoffe und bindet Ressourcen. Wenn du fastest, entfällt diese Dauerbelastung – und dein Körper kann sich um andere Dinge kümmern. Zum Beispiel um das, was in den letzten Wochen oder Monaten liegen geblieben ist: Stoffwechselreste abbauen, Entzündungen regulieren, Zellen reparieren.

Fasten bedeutet: Der Körper schaltet vom „Verdauen“ auf „Reparieren“ um.

In den ersten Fastentagen deckt der Körper seinen Energiebedarf zunächst aus Glukosevorräten, danach greift er auf Eiweißreserven zurück. Dabei geht es nicht primär an die Muskulatur, wie oft befürchtet – sondern an sogenanntes „Entbehrliches“: Ablagerungen in Gefäßen, defekte oder überalterte Zellen, tote Darmbakterien und teils sogar Parasiten.

Der Fachbegriff dafür ist Autophagie – ein Reinigungsprozess, bei dem der Körper alte oder beschädigte Zellbestandteile abbaut und recycelt. Man kann sich das vorstellen wie eine innere Müllabfuhr, die wieder aktiviert wird.

Erst danach, in der stabilen Fastenphase, stellt sich der Stoffwechsel vollständig auf Fettverbrennung um – dabei entstehen sogenannte Ketonkörper. Diese liefern dem Körper nicht nur saubere Energie, sondern wirken auch entzündungshemmend und zellschützend.

Gleichzeitig beruhigt sich der gesamte Organismus. Viele berichten, dass sie nach wenigen Fastentagen einen klareren Kopf, besseren Schlaf und eine tiefere innere Ruhe spüren. Das ist kein Zufall – sondern eine direkte Folge der Entlastung.

"Entgiftung": Was heißt das wirklich?

Der Begriff „Entgiftung“ wird oft verwendet – manchmal ein bisschen inflationär. Aber im Zusammenhang mit Heilfasten beschreibt er ganz konkret, was im Körper passiert, wenn er Zeit und Energie bekommt, sich selbst zu reinigen.

Beim Fasten werden keine „Zauberstoffe“ zugeführt, die Gifte neutralisieren sollen. Stattdessen aktiviert der Körper seine eigenen Entgiftungsprozesse, und das ziemlich effektiv. Die Leber, die Nieren, der Darm, die Haut – all diese Organe sind auf Entgiftung spezialisiert. Sie machen das jeden Tag. Nur sind sie im Alltag oft überlastet, zum Beispiel durch ungesunde Ernährung, Medikamente, Stress oder Umweltgifte.

Während des Fastens bekommen diese Organe eine Art „Reset“:
– Die Leber nutzt die Fastenzeit, um eingelagerte Stoffwechselrückstände abzubauen.
– Die Nieren können durch die hohe Flüssigkeitszufuhr besser filtern und ausscheiden.
– Der Darm wird entleert und durch die Ruhephase entlastet – viele berichten danach von spürbar besserer Verdauung.
– Auch über die Haut (zum Beispiel über leichtes Schwitzen oder Basenbäder) werden Stoffe ausgeschieden.

Und dann gibt es noch die Autophagie, die wir bereits angesprochen haben: Sie räumt auf Zellebene auf, indem sie beschädigte Zellbestandteile abbaut und recycelt. Das entlastet den Organismus und fördert die Zellregeneration – ein Grund, warum viele nach dem Fasten von einem spürbar klareren Körpergefühl sprechen.

Entgiftung bedeutet also nicht, dass „Gifte herausgezogen“ werden – sondern, dass der Körper seine natürlichen Reinigungsmechanismen wieder ungestört arbeiten lassen kann.

Stoffwechsel-Reset: Warum Fasten wie ein Neustart wirkt

Unser Stoffwechsel ist ein fein abgestimmtes System – ständig damit beschäftigt, Nährstoffe aufzunehmen, zu verarbeiten, zu speichern und wieder freizugeben. Wenn aber ständig neue Energie von außen kommt – gerade durch Zucker und einfache Kohlenhydrate – bleibt der Stoffwechsel dauerhaft im „Speicher-Modus“. Die Folge: Gewichtszunahme, Heißhunger, Müdigkeit, träge Verdauung.

Beim Heilfasten passiert das Gegenteil: Der Körper schaltet um in den Verbrauchs-Modus.

Ohne die gewohnte Zufuhr von Nahrung beginnt der Organismus, auf gespeicherte Energie zurückzugreifen. Dabei stellt er seinen Stoffwechsel Schritt für Schritt um – von der Zuckerverbrennung hin zur Fettverbrennung. Das allein ist schon wertvoll, weil dabei Fettdepots abgebaut werden, die sonst schwer zu erreichen sind.

Aber noch wichtiger ist das, was „unter der Haube“ passiert:

Der Insulinhaushalt stabilisiert sich. Weniger Insulin bedeutet weniger Einlagerung von Energie in Fettzellen – und langfristig ein besseres Gefühl für echten Hunger und Sättigung.
Der Fettstoffwechsel kommt in Schwung. Der Körper lernt wieder, auf eigene Ressourcen zuzugreifen, statt ständig auf schnellen Zucker zu warten.
Die Mitochondrien – also die Kraftwerke der Zellen – arbeiten effizienter. Viele berichten nach dem Fasten von mehr Energie und Konzentration.

Und das alles geschieht nicht mit Zwang oder Stress, sondern im natürlichen Rhythmus des Körpers

Fasten ist kein Eingriff – es ist ein Rückzug, bei dem sich der Organismus selbst reguliert.

Deshalb sprechen viele, die regelmäßig fasten, von einem echten „Reset“. Nicht nur körperlich, sondern auch mental – weil auch der Kopf zur Ruhe kommt, wenn der Körper nicht permanent mit Verdauen beschäftigt ist.

Wie läuft eine Buchinger-Fastenwoche ab?

Fasten klingt erstmal nach „nichts essen“ – in der Realität steckt aber viel mehr Struktur, Vorbereitung und Achtsamkeit drin. Die Buchinger-Methode folgt einem klaren Ablauf, der Körper und Geist gezielt durch die Fastenzeit begleitet.

Hier ein typischer Überblick, wie eine Fastenwoche aussieht:

1. Entlastungstage (3 – 7 Tage vor dem Fastenstart)

Bevor es richtig losgeht, wird der Körper vorbereitet. Du reduzierst schrittweise schwer verdauliche, vitalstoffarme und säurebildende Lebensmittel – z. B. Fleisch, Zucker, Auszugsmehl, Koffein, Alkohol, Milchprodukte – und isst leicht: Gemüse (roh oder schonend gegart), Naturreis, Obst, Gemüsesuppen, Frischkornmüsli. Ziel ist, die Verdauung zu entlasten und den Übergang sanfter zu gestalten.

2. Darmreinigung zum Start

Am ersten Fastentag erfolgt eine Darmreinigung, meist mit Glaubersalz oder einem milden Abführmittel. Das sorgt für einen leeren Verdauungstrakt – ein wichtiges Signal für den Körper, um in den Fastenmodus zu wechseln.

3. Fastentage (klassisch 5–7 Tage)

Während der eigentlichen Fastenzeit nimmst du täglich rund 250–400 kcal zu dir – in Form von:
Gemüsebrühen (salzarm, selbst gekocht)
Obst- und Gemüsesäften (am besten frisch und schonend gepresst)
Kräutertees und stilles Wasser (mind. 2,5 Liter täglich)

Bewegung, frische Luft und gezielte Ruhephasen gehören genauso dazu wie sanfte Körperarbeit (Yoga, Spaziergänge, Trockenbürsten). Körper und Geist dürfen durchatmen.

4. Aufbautage (mind. 3 Tage)

Der Wiedereinstieg in die Ernährung ist genauso wichtig wie das Fasten selbst. Jetzt geht es darum, den Körper behutsam zu stärken – ohne ihn direkt wieder zu belasten.

Im Mittelpunkt stehen dabei naturbelassene, vitalstoffreiche Lebensmittel:
– Frisches, saisonales Obst
– Rohkost-Gemüse mit hohem Enzymgehalt
– Gekeimte Samen 
– Gekochte Getreide wie Hirse oder Buchweizen

Rohkost spielt eine wichtige Rolle, da sie dem Körper Enzyme und Mikronährstoffe liefert, die den Aufbau von innen heraus unterstützen. Gleichzeitig ist sie leicht und übersichtlich – genau das, was der Verdauungstrakt jetzt braucht.

Kaffee, Alkohol, Zucker und tierische Produkte solltest du weiterhin meiden – zumindest in den ersten Tagen. Viele spüren nach dem Fasten ohnehin weniger Verlangen danach.

Für wen ist Heilfasten geeignet – und für wen nicht?

Heilfasten nach der Buchinger-Methode ist grundsätzlich für viele Menschen eine wertvolle Möglichkeit, Körper und Geist zu entlasten. Trotzdem ist es nicht für alle geeignet – gerade wenn gesundheitliche Einschränkungen bestehen, sollte vorher gut abgewogen (und idealerweise medizinisch abgeklärt) werden.

Für wen ist Heilfasten geeignet?

Gesunde Erwachsene, die ihrem Körper eine bewusste Pause gönnen wollen
– Menschen mit leichter bis mittlerer Erschöpfung, Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden oder Stoffwechselproblemen
– Personen mit erhöhtem Gesundheitsbewusstsein, die einen natürlichen Weg suchen, um ihre Gesundheit zu verbessern oder zu erhalten
– Wer sich nach einem Reset sehnt – körperlich wie mental – und offen für einen ganzheitlichen Ansatz ist

In vielen Fällen berichten Fastende von besserem Schlaf, mehr Energie, klarerem Denken und einer verbesserten Selbstwahrnehmung. Auch chronische Entzündungen oder Hautprobleme können sich verbessern – vorausgesetzt, das Fasten wird richtig angeleitet und nicht überstrapaziert.

Wann ist Vorsicht geboten oder Fasten nicht empfehlenswert?

Bei starkem Untergewicht oder Essstörungen
In der Schwangerschaft oder Stillzeit
Bei bestimmten chronischen Erkrankungen wie Leber- oder Niereninsuffizienz, Herzschwäche oder Diabetes Typ 1
Wenn regelmäßig starke Medikamente eingenommen werden, die nicht ohne Weiteres angepasst werden können
Bei psychischer Instabilität, etwa bei Depression oder Angststörungen

In diesen Fällen sollte vor dem Fasten unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch wer sich unsicher ist, ob Fasten überhaupt infrage kommt, fährt mit professioneller Beratung auf jeden Fall sicherer.

Fazit: Mehr als „nichts essen“

Heilfasten nach der Buchinger-Methode ist kein Verzicht auf Nahrung – sondern ein bewusstes Innehalten. Eine Phase, in der der Körper zur Ruhe kommen darf, sich von innen heraus regeneriert und alte Belastungen loslässt.

Was im Alltag oft untergeht, bekommt im Fasten wieder Raum: ein klarer Kopf, ein feineres Körpergefühl, echte innere Leichtigkeit. Es ist erstaunlich, wie viel sich verändert, wenn der Körper nicht ständig mit Verdauen beschäftigt ist.

Wenn du spürst, dass dein System wieder einen echten Neustart braucht, kann Heilfasten ein guter Weg sein – vor allem, wenn du dich dabei nicht allein durchschlagen musst.

Fasten ist einfacher, wenn du jemanden an deiner Seite hast.

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