Darf ich beim Buchinger-Fasten Supplements nehmen? Expertenrat & Tipps

Hast du dir diese Frage auch schon gestellt? Du hast dich voller Vorfreude auf deine Fastenkur nach Buchinger vorbereitet, dich vielleicht sogar eingelesen, und dann taucht plötzlich diese Unsicherheit auf: Darf ich meine Supplements eigentlich weiternehmen – oder störe ich damit den Fastenprozess?
Falls du dich genau das gerade fragst, bist du nicht allein. Viele Menschen, die fasten, haben über die Jahre eine enge Beziehung zu ihren Nahrungsergänzungsmitteln aufgebaut. Magnesium für die Muskeln, Vitamin D gegen den Winterblues, vielleicht ein Multivitaminpräparat zur Sicherheit – all das gibt uns im Alltag ein Gefühl von Kontrolle und Fürsorge für den eigenen Körper.
Aber genau hier wird es spannend. Fasten bedeutet Loslassen – nicht nur von fester Nahrung, sondern auch von dieser scheinbaren Kontrolle. Und vielleicht ist es genau dieses Loslassen, das dein Fastenerlebnis auf eine tiefere Ebene bringen kann. In diesem Artikel erfährst du, warum Supplements beim Fasten nach Buchinger meistens nicht notwendig sind – und wie du deinem Körper vertrauen kannst, dass er genau weiss, was er tut.
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Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Was bedeutet Fasten nach Buchinger wirklich?

Fasten nach Buchinger ist viel mehr als nur nichts essen. Es ist eine Einladung an deinen Körper und deinen Geist, Ballast loszulassen – körperlich, mental und emotional. Durch die gezielte Pause von fester Nahrung aktiviert dein Körper seine inneren Reserven und startet beeindruckende Selbstheilungsprozesse: die berühmte Autophagie zum Beispiel, bei der alte, beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden.
Doch Fasten ist nicht nur ein biochemischer Prozess. Es geht auch darum, deine gewohnten Muster zu hinterfragen – und das betrifft nicht nur Essen, sondern auch alles, was wir uns „von außen“ zuführen. Supplements gehören genau in diese Kategorie.
Dr. Otto Buchinger selbst sah das Heilfasten als eine Form des Loslassens – von Überflüssigem, aber auch von der Angst, nicht genug zu bekommen. In einer Welt, die uns ständig suggeriert, wir müssten unseren Körper optimieren und perfekt versorgen, ist das ein radikaler Gedanke: Vertrauen statt Kontrolle.

Beim Fasten darfst du lernen, dass dein Körper klüger und kompetenter ist, als du vielleicht denkst – wenn du ihn einfach machen lässt.

Die Rolle von Supplements im Alltag vs. beim Fasten

Im Alltag können Supplements durchaus sinnvoll sein. Vielleicht hast du einen hektischen Lebensstil, ernährst dich nicht immer perfekt oder wohnst in einer Region, wo die Sonne sich selten zeigt – klar, da greifen viele zu Vitamin D, Magnesium oder Omega-3. Solche Nahrungsergänzungsmittel können Lücken füllen oder in besonderen Situationen unterstützen.

Aber Fasten ist kein Alltag.
Beim Fasten schaltet dein Körper auf ein völlig anderes Programm um. Er zieht seine Energie nicht mehr aus der Nahrung, sondern aus seinen eigenen Reserven. Und das betrifft nicht nur Fett, sondern auch Nährstoffdepots in Leber, Muskeln oder Knochen. Dein Körper ist ein Meister darin, Ressourcen intelligent zu verteilen – ganz ohne Pillen oder Pulver.

Was viele unterschätzen: Beim Fasten sinkt der Bedarf an Vitalstoffen automatisch. Warum? Weil die Verdauung ruht – und damit entfällt ein großer Teil der energie- und nährstoffverbrauchenden Prozesse, die im normalen Essalltag ständig laufen. Keine Verdauungssäfte müssen produziert, keine Enzyme bereitgestellt und keine Nahrungsbestandteile verarbeitet werden. Dein Körper schaltet sozusagen auf Energiesparmodus – und braucht entsprechend weniger „Nachschub“ von außen.

Wenn du während des Fastens Supplements nimmst, greifst du in diesen natürlichen Selbstregulationsprozess ein. Der Körper bekommt Signale, dass von außen etwas kommt, und das kann die feine Balance aus Hungerstoffwechsel, Autophagie und Hormonregulation stören.

Kurz gesagt:

  • Im Alltag: Supplements können ausgleichen, was fehlt.
  • Beim Fasten: Supplements stören oft mehr, als sie helfen – weil sie den Prozess des „inneren Aufräumens“ unterbrechen und dem Körper suggerieren, dass noch Verdauung und Verarbeitung gefragt sind.

Fasten ist eine Einladung, dem eigenen Körper wieder zu vertrauen – anstatt ihm ständig zu sagen, was er braucht!

Wie beeinflussen Supplements die Fastenprozesse?

Wenn du fastest, durchläuft dein Körper einen fein abgestimmten Wechsel zwischen verschiedenen Stoffwechselzuständen. In den ersten Stunden leert sich der Glykogenspeicher, danach schaltet der Körper auf die sogenannte Ketose um. Dabei gewinnt er Energie aus Fettreserven – ein evolutionär perfektes Programm, das uns über Jahrtausende das Überleben gesichert hat.

Parallel startet eine weitere wichtige Fastenreaktion: die Autophagie. Dabei beginnt dein Körper, alte, beschädigte Zellbestandteile zu recyceln. Sozusagen ein biologisches Aufräumen – Zellen reparieren sich selbst, indem sie Müll entsorgen und wiederverwerten. Dieser Prozess wird durch Nährstoffknappheit angestoßen, also genau durch die Erfahrung, dass nichts von außen kommt.

Und genau hier kommen Supplements ins Spiel – leider oft als Störfaktor.

Jedes Supplement, das deinem Körper signalisiert, dass Nährstoffe von außen zugeführt werden, kann diese wertvollen Fastenprozesse ausbremsen oder sogar ganz verhindern. Besonders Aminosäuren, Vitamine oder Mineralstoffe in hohen Dosen wirken wie kleine „Mahlzeiten“ – dein Stoffwechsel interpretiert sie als Zeichen, dass die Fastenphase vorbei ist und die Verdauung wieder hochgefahren werden muss.

Heißt das, dass jede Kapsel das Fasten ruiniert?

Nein, so streng muss man es nicht sehen. Aber jedes Supplement schwächt die Fastensignale ein Stück weit ab. Und wenn du ohnehin keine gravierenden Mängel hast, gibt es schlicht keinen Grund, deinem Körper diese Störung zuzumuten. Er hat alles, was er braucht – in seinen eigenen Depots.

Fasten funktioniert am besten, wenn du dich wirklich auf den Prozess einlässt: nichts essen, nichts zuführen – und dem Körper die Chance geben, seine ureigene Weisheit zu entfalten.

In welchen Fällen sind Supplements beim Fasten sinnvoll?

So klar die Empfehlung lautet, Supplements während des Fastens nach Möglichkeit wegzulassen – es gibt ein paar Ausnahmen, bei denen eine gezielte Einnahme durchaus sinnvoll oder sogar notwendig sein kann.

1. Nachgewiesene Mängel vor dem Fasten

Wenn du vor der Fastenkur eine diagnostizierte Unterversorgung hast – zum Beispiel einen massiv erniedrigten Vitamin-B12-Spiegel oder eine ärztlich bestätigte Eisenmangelanämie – dann macht es Sinn, diese Mängel unter medizinischer Begleitung auszugleichen. In solchen Fällen kann dein Körper die Pause vom Essen nicht vollständig zur Selbstregulation nutzen, weil schlicht die Ausgangsversorgung zu schwach ist. Hier darf eine individuelle Lösung gefunden werden, die das Fasten nicht gefährdet, aber gleichzeitig deine Gesundheit schützt.

2. Dauerhafte Medikation mit ärztlicher Anordnung

Falls du bestimmte Medikamente einnimmst, die zwingend mit einem Supplement kombiniert werden müssen (z. B. Schilddrüsenhormone in Kombination mit Selen oder Vitamin D bei Osteoporose), gilt: Bitte sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, bevor du eigenmächtig absetzt. Heilfasten ersetzt keine medizinische Therapie – es kann sie unterstützen, aber die Abstimmung sollte individuell erfolgen.

3. Sehr lange Fastenphasen

Wenn du über viele Wochen fasten würdest (was beim Buchinger-Fasten eher die Ausnahme ist), könnte es sinnvoll sein, bestimmte Mikronährstoffe zuzuführen – insbesondere, wenn körperliche Aktivität oder Stress das Fasten begleitet.

Doch selbst dann gilt:
Dein bester Vitalstofflieferant ist nicht die Kapsel aus der Dose, sondern der frisch gepresste Fastensaft, wie er klassisch beim Buchinger-Fasten eingesetzt wird. In diesem Saft liegen die Mikronährstoffe in ihrem natürlichen Verbund vor – zusammen mit Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen und natürlichen Co-Faktoren. Genau so, wie dein Körper es am besten erkennt und verwertet.

Isolierte Vitalstoffe aus Supplements können diese natürliche Synergie nicht ersetzen – oft werden sie sogar schlechter aufgenommen oder belasten den Stoffwechsel unnötig.

Für klassische Buchinger-Kuren von 5 bis 28 Tagen ist damit klar: Dein Fastensaft reicht völlig aus – mehr braucht dein Körper nicht.

Für die große Mehrheit gilt:
Wenn du gesund bist und dich auf eine normale Buchinger-Fastenkur einlässt, braucht dein Körper keine künstlichen Zusätze. Die Natur hat das Fasten perfekt in unsere Biologie eingebaut – mit Reserven, Recyclingprogrammen und Anpassungsmechanismen, die dich sicher durch die Fastenzeit tragen.

Weniger ist hier wirklich mehr.

Fazit – Vertrauen in die Fastenkompetenz des Körpers stärken

Fasten nach Buchinger ist eine Einladung, Ballast abzuwerfen – nicht nur beim Essen, sondern auch in deinem Kopf. Die Angst, ohne Supplements nicht ausreichend versorgt zu sein, ist verständlich, aber sie gehört in die Welt des Alltags, nicht in die Welt des Fastens.

Während du fastest, schaltet dein Körper auf sein urzeitliches Notfallprogramm – und dieses Programm ist ein kleines Wunder der Natur. Es recycelt, optimiert, spart, reguliert – und das alles mit einer Präzision, die kein Supplement der Welt nachahmen kann.

Jede Kapsel, die du während des Fastens schluckst, stört dieses sensible Gleichgewicht – ausser, es gibt einen wirklich guten, bestätigten Grund dafür. In allen anderen Fällen gilt: Vertrauen ist die beste Medizin.

Gönn deinem Körper diese Pause. Gönn ihm das Loslassen. Und er wird dich mit neuer Klarheit, Leichtigkeit und Vitalität belohnen.

Bereit für deine eigene Fastenerfahrung?

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen – und dich so bewusst mit deinem Fastenweg auseinanderzusetzen. Wenn du erleben möchtest, wie befreiend echtes Fasten sein kann – begleitet und professionell angeleitet – dann schau dir unsere Fastenangebote an:
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